Millions Can Walk. Marsch für Gerechtigkeit

Von Redaktion · · 2015/05

Film

DVD, 88 Min. Doku von Christoph Schaub und Kamal Musale

Es ist ein Marsch für Gerechtigkeit. Die indische Regierung hat die Rechte der Adivasi an Konzerne verkauft. Die Adivasi haben einen gewaltfreien Weg gewählt, um dagegen aktiv zu werden: Einen Weg von 400 Kilometern, den 100.000 Menschen bei dem Protestmarsch „Jan Satyagraha“ 2012 zurücklegen. Die Dokumentation folgt diesem Marsch und stellt dabei entlang der Route einige der Persönlichkeiten vor. Dazu gehören sowohl die Marschierenden, die Initiatoren und Organisatoren, aber auch Vertreter der Regierung.

Die Adivasi gehören zu den ältesten Völkern Indiens. Aufgrund ihrer traditionellen Struktur haben die Wälder und Felder, die sie als Wirtschaftsraum nutzen, keine eindeutigen Besitzer. Der indische Staat fing an, ihre Gebiete zu verkaufen. Mit Hilfe der sozialen Basisbewegung Ekta Parishad begannen die Adivasi daraufhin, sich zu wehren.

Der Schweizer Regisseur Christoph Schaub lernte bei einer Reise in den indischen Bundesstaat Tamil Nadu die Ekta Parishad-Bewegung kennen. Schnell war er von der Relevanz der Geschichte der Adivasi überzeugt. Allerdings: Durch frühe Recherchearbeiten wurde die Regierung auf Schaub aufmerksam, zu den Dreharbeiten konnte er nicht einreisen.

So entstand die Kooperation mit Kamal Musale. Der schweizerisch-indische Filmemacher ist in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Seit einigen Jahren lebt Musale in Mumbai. Als Co-Regisseur von Schaub war er für alle Dreharbeiten vor Ort zuständig und hat die Einzelschicksale verschiedener Adivasi porträtiert. Die Bilder aus Indien, allen voran die des Marsches, sind eindrücklich, sie spiegeln die Stimmung wieder und zeigen die Ereignisse im Detail genauso wie in ihrer umfassenden Größe. Die Geschichte, die zeigt, was Menschen gemeinsam friedlich verändern können, ist schon per se beindruckend. Der Film zeigt sie imposant.
Stefanie Braunisch

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